Ich traf Tim und Apish 2009 auf einem Surftrip durch Südafrika, als Waves for Change noch in den Kinderschuhen steckte. Schon bei dieser ersten Erfahrung war klar, dass sie etwas Besonderes vorhatten. Ich hatte keine Ahnung, dass ich in Zukunft so eng mit ihnen zusammenarbeiten würde, aber die Kraft ihrer Arbeit hatte einen nachhaltigen Einfluss auf mich und meinen Weg zur Surftherapie, den ich schließlich einschlug.
Wenn wir 2009 vorspulen, habe ich mein gesamtes Berufsleben der sogenannten Surftherapie gewidmet. Ich gründete und leitete fünf Jahre lang das Wave Project in Schottland, um junge Menschen mit verschiedenen psychischen Problemen zu unterstützen. In meinen letzten Jahren beim Wave Project absolvierte ich einen Teilzeit-Master, weil ich neugierig war und herausfinden wollte, was sich so positiv auf die Strände Schottlands auswirkte, selbst wenn Schnee fiel! Die Antworten, die ich suchte, fand ich in den besagten Studien nicht, was zu meiner heutigen Tätigkeit als Vollzeitforscherin führte, die die weltweit erste Doktorarbeit ausschließlich zum Thema Surftherapie verfasste. Diese Tätigkeit führte mich zurück zu Waves for Change und zu dem Privileg, mit Tim und Apish zusammenzuarbeiten.
Ich denke, in Großbritannien betrachten wir unsere Beziehung zum Meer als selbstverständlich und übersehen oft die Hindernisse, die andere Menschen beim Aufbau einer solchen Beziehung überwinden müssen. Easkey Brittons jüngste systematische Studie hat die evidenzbasierten positiven Auswirkungen hervorgehoben, die eine Beziehung zum „blauen Raum“ auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben kann. Die Hindernisse, die Menschen beim Zugang zu diesen positiven Auswirkungen überwinden müssen, sind vielfältig.
Ich habe kürzlich drei Monate lang gemeinsam mit dem Waves for Change-Team in Liberia geforscht. Eine besondere Geschichte verdeutlichte die Hürden, die das großartige Team in Harper überwinden musste, um sein Surftherapie-Programm zu etablieren. Bei einer der ersten Sitzungen, die das Team durchführte, unterstützten vier oder fünf Mentoren zwanzig Kinder in einer Reihe, hielten sie an den Händen und wateten ins Wasser. Die Aktivität heißt „Immersion“ und zielt darauf ab, den Teilnehmern gegenseitige Unterstützung und Empathie zu vermitteln, indem sie einander zuhören, wenn sie sich im Wasser unwohl fühlen.