Oliver Raymond Barker nutzt die Mechanik und Alchemie der Fotografie, um Bilder, Objekte und Strukturen zu schaffen, die das, was Fotografie ist und sein kann, erweitern. Er arbeitet überwiegend mit alternativen analogen Techniken und nutzt die Fotografie als Werkzeug, um imaginäre Erzählungen und unsichtbare Prozesse aufzudecken, geprägt von seinem Interesse an Kultur, Ökologie und Spiritualität.
Dreifaltigkeit | Oliver Raymond Barker
26.02.23
4 Minuten Lesezeit
„Meine Fotos mache ich mit einer Rucksack-Camera Obscura – im Wesentlichen eine große tragbare Lochkamera, die ich auf dem Rücken tragen, mit der ich analoge Fotos machen und in der ich auch schlafen kann.
Im November stellte ich mein Projekt „Trinity“ in Norwegen in der Nähe der Lofoten aus. An diesem wunderschönen, kalten Wasserort zu sein, war eine großartige Gelegenheit, eine Idee auszuprobieren, die ich nächstes Jahr in Cornwall umsetzen möchte: Schwimmen und meine Kameraausrüstung mitschleppen, um abgelegene Höhlen, Buchten und Küstenorte zu erreichen.
- Oliver Raymond Barker
Die Ausstellung „Trinity“ erkundet die komplexen Geschichten, die in der Struktur der Rosneath-Halbinsel in Schottland verankert sind. Frühchristliche Pilger reisten auf der Suche nach Zuflucht in entlegene Winkel der Britischen Inseln wie Rosneath.
Heute wird die Halbinsel jedoch von den Militärstützpunkten HMNB Faslane und RNAD Coulport dominiert. Das britische Atomprogramm Trident ist in der Region angesiedelt und beherbergt derzeit vier der britischen Atom-U-Boote. Jedes mit acht Atomwaffen an Bord – jederzeit einsatzbereit. In der Umgebung finden sich provisorische Bauten von Aktivisten, die gegen die Atompräsenz protestieren.
Durch einen immersiven Prozess an den Grenzen des fotografischen Mediums – unter Verwendung einer speziell angefertigten zeltartigen Camera Obscura, die die Essenz des Ortes einfangen und dem Künstler einen Zufluchtsort bieten soll – verwebt Oliver Raymond-Barkers Arbeit diese unterschiedlichen, aber dennoch miteinander verbundenen Fäden.
In einer Zeit extremer Instabilität unserer Geopolitik hinterfragt die Arbeit unser Verhältnis zur Atomkraft und eröffnet Dialoge darüber, ob die Abschreckungstheorie in einer Ära von Fake News und Cyberangriffen noch angemessen ist.